Urbane Kommunikation im ländlichen Raum? Das Projekt Litfaßsäule

Autoren: Thomas Klein, Anne Kraft

Litfaßsäulen sind typische Objekte städtischer Räume. Bis auf 24 besondere Exemplare verschwinden sie bekanntlich in Berlin. Im ländlichen Raum tauchen sie wieder auf. Über eine Rettungsaktion und künstlerische Intervention.

Wir kennen Litfaßsäulen vorzugsweise als Werbeflächen. Das waren sie ursprünglich nicht ausschließlich. 1854 von Ernst Litfaß eingeführt, wurden sie Annonciersäulen genannt, auf denen auch Nachrichten publiziert werden sollten. Nach dem 2. Weltkrieg dienten sie für Informationen der Besatzungsmächte.

Einige hatten Klappen in den Kappen für die Abluft aus den U-Bahn-Schächten. Andere Litfaßsäulen konnten waren gleichzeitig Trafo-Häuschen oder boten Platz, dass Straßenkehrer und Laternen-Anzünder ihre Gerätschaften unterstellen konnten.  Die alten Modelle waren aufwendiger gearbeitet mit Nieten, Verzierungen und eigener Regenrinne, während die neueren schlichter gefertigt wurden. 

Toralf Parsch vom Forsthaus Lelkendorf  in der Mecklenburgischen Schweiz hat einige Litfaßsäulen gerettet, als sie in Berlin entsorgt werden sollten. Eine Künstlerin hat eine davon erhalten und sie auf einer Schafweide in Karnitz aufgestellt. So kann Austausch zwischen Stadt und Land aussehen. In der Meckenburgischen Schweiz in Karnitz auf einer Schafweide bekommt eine gerettete Litfaßsäule nun eine neue Funktion. Welche das ist, kann auf der Webseite des Projekthof Karnitz nachgelesen werden.

Kommentare sind deaktiviert