Reallabor Zürichsee

Boimig macht eine nachhaltige Ernährungskultur erlebbar, die Boden, Ökosystemen und Menschen gut tun soll. Der Verein organisiert mit Konsument*innen und Produzent*innen Kochevents und Kochgruppen, Dialoge, Ernte- und Pflanzeinsätze um eine regenerative Landwirtschaft zu fördern, die sich auf Bäume und mehrjährige Kulturen stützt. Der Name Boimig bezieht sich auf die von uns gewählte regenerative Landwirtschaftsmethode – sogenannte Agroforstsysteme. Wir finden Bäume in der Landwirtschaft nämlich eine boimige(*) Sache! Ein Agroforstsystem ist eine Anbaumethode, bei welcher Bäume oder Sträucher, Feldfrüchte und teilweise sogar Gemüse auf der selben Fläche kultiviert werden. Was macht eine regenerative Landwirtschaft aus? Faire Löhne, Gesunde Arbeitsweisen, Biodiversität & Ökosytemresilienz, Verbesserung der Bodenqualität, Humusaufbau, Standortgerechte Kultivierung, Hohe Lebensmittelqualität und Ökonomische Sicherheit. Zentrale Forschungsfragen des Reallabors Boimig: Wie sieht ein Raum aus, in dem die Entfremdung von Lebensmittelerzeugung und -verbrauch überwunden wird und ein lokales und regeneratives Ernährungssystemen partizipativ gestaltet wird? Führt emotionale Nähe zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen dazu, dass die AkteurInnen Verantwortung für die Transformation der eigenen Ernährungskultur übernehmen? Wie drückt sich dies aus? Relevante Indikatoren und entsprechende Messgrößen für eine Transformation der Ernährungskultur könnten sein: Wöchentliche bis tägliche Partizipation in nachbarschaftlichen Kochgruppen (numerische Erhebung), Identifikation mit Kochgruppe (Alltagsentlastung, Selbstwahrnehmung als TransformationsakteurIn), die Beziehung zwischen ProduzentIn und KonsumentIn (emotionale Nähe, Vertrauen), Ernährungsgewohnheiten (Regionalität, Gemüseanteil, Saisonalität), Anbaumethoden und Arbeitsbedingungen im landwirtschaftlichen Betrieb. Diese Indikatoren können anhand von Umfragen und semistrukturierten Interviews mit Kochgruppenteilnehmer*innen, Landwirt*innen, Agroforst-Berater*innen und anderen Stakeholdern alle 6-12 Monate überprüft werden. Das durch dieses Reallabor entwickelte Modell einer partizipativen Transformation eines regionalen Ernährungssystems soll unter anderem mit dem Wuppertal Institut auf seine Replizierbarkeit geprüft werden. Derzeitiges Herzstück dieses Reallabors ist der Verein Boimig mit Sitz in Zürich. Die Aktivitäten des Vereins konzentrieren sich zur Zeit auf die Region Zürichsee. Zentrale Partnerorganisationen sind zur Zeit die Selbsterntegenossenschaft Minga Vo Meile und das Nachhaltigkeitsnetzwerk Transition Zürich.

Für weitere Informationen siehe: http://www.boimig.ch/ und https://de-de.facebook.com/boimig/

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